Kirche Kreuzthal

Im Dezember 1709 wurde ein Antrag gestellt für Kreuzthal, das von Wiggensbach pastorisiert wurde, eine Kapelle errichten zu dürfen, da das Gebiet bereits 41 Familien zählte und die Wege nach Wiggensbach oder Rohrdorf zu weit waren.
1717 war das Kirchlein am Zusammenfluss von Kreuzbach und Eschach erbaut, die Pfarrei Kreuzthal, die inzwischen 300 Mitglieder hatte, gegründet und staatsaufsichtlich am 29.07.1717 und kirchlich am 06.09.1717 genehmigt. Aus diesem Grunde feierte die Pfarrei Kreuzthal im Juli 2017 ihr 300-jähriges Bestehen.

Als 1746 die Pfarrei auf 400 Seelen angewachsen war, wurde mit Mitteln der Gemeinde und Spenden aus der Nachbarschaft die jetzige geräumige Kirche St. Martin noch in diesem Jahr erbaut. Die Ausstattung war zunächst nur vorläufig und eigentlich für andere Kirchen gedacht. Insgesamt ist die Ausstattung aber qualitätvoll zu einem harmonischen Ganzen vereint. Im Jahre 1783 erhielt die Kirche als Geschenk des Meisters der Glashütte in Eisenbach zwei Reliquien, die in einer feierlichen Prozession unter großem Zulauf des Volkes von der Kapelle auf den Hochaltar der Kirche übertragen wurden. Eine der Reliquien ist ein Stück des Mantels des Hl. Martin. Bemerkenswert ist auch, dass die Kirche inzwischen die einzige Holzkirche in Bayern ist. Aus festem Mauerwerk sind nur der Chor und die Ostecken des Langhauses, während das Schiff aus einer bretterverschalten, außen verschindelten und innen verputzten Holzkonstruktion besteht, die auf einem 1 m hohen Steinsockel ruht. Die Kirche misst eine Länge von 30 m, eine Breite von 11 m (mit Anbauten 19 m) und das Schiff eine Höhe von 12m. Die Turmhöhe beträgt 19 m.
Eine aufwendige Außensanierung wurde in den Jahren 2012 - 2014 durchgeführt, im Zuge welcher die Schindeln, die zwischenzeitlich abgebaut worden waren, wieder angebracht wurden.
Die Pfarrei Kreuzthal war bis zum Zusammenschluss mit der Pfarrei Buchenberg im Jahr 2002 selbständig. Seit 2013 ist sie Teil der Pfarreiengemeinschaft am Blender.